Ausbildungsprogramm für Kinder, Jugendliche
und Frauen in erschwerter sozialer Situation:
"Nada i Buducnost"

Softwarekenntnisse, Programmierung, Internetcafé und Sprachen lernen:
Neue Perspektiven in Mostar/Bosnien-Herzegowina

Der Krieg von 1991 bis 1995 hat in Bosnien-Herzegowina unüberblickbare seelische, psychische und physische Folgen bei allen Bevölkerungsgruppen hinterlassen. Am meisten sind jedoch Kinder, Jugendliche und Frauen betroffen. Der bosnisch- herzegowinische Staat verfügt in dieser äußerst schweren Nachkriegszeit nicht über ausreichende Möglichkeiten, normale, sichere und zukunftsträchtige Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Viele Familien kämpfen um das alltägliche Überleben, dabei bleibt kaum Zeit für Ausbildung, Kulturelles und auch die Erziehung der Kinder. 

Ausbildungszentren
für Jugendliche werden weder von staatlicher noch von kirchlicher Seite geführt. Die staatlichen Schulsysteme, -methoden und -programme entsprechen nicht den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Viele sind somit auch sich selber und "dem Gesetz der Straße" überlassen.

Im laufenden Jahr 2007 hat justiceF eine Anschubfinanzierung in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit wird ein EDV-Bildungszentrum eingerichtet. Was soll damit erreicht werden?

Projektziele

Krešo Puljic arbeitet seit Kriegsbeginn unter teils schwierigsten Bedingungen in Mostar. Heute ist er der Leiter der Pfarrei vom Hl. Apostel und Evangelisten Johannes. "Jemand muss etwas für die Kinder tun!" lautet seine Überzeugung. In sein Gemeindezentrum kommen regelmäßig etwa tausend Jugendliche, weil sie hier einen der wenigen Orte in der Stadt finden, wo sie sinnvolle Freizeitbeschäftigungen vorfinden und die Kriegsfolgen nicht permanent zugegen sind.

Freiwillige Mitarbeiter organisieren verschiedene Gruppenaktivitäten, Sport und Erholung für und mit den Kindern und Jugendlichen. So wurden Spielfelder für Handball, Fussball und Basketball aufgebaut. Eine ehemalige Kaserne wurde in eine Mehrzweckhalle umgebaut und wird jetzt für Indoor-Aktivitäten genutzt. Wirkliche Perspektiven werden aber nur dann entstehen, wenn Aus- und Weiterbildung gefördert - die staatlichen Angebote in diesem Bereich sind bescheiden bis inexistent - und die wirtschaftlichen Rahmenbe-
dingungen markant verbessert werden.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor dem Gemeidezentrum
Blick auf die berühmte "Stari Most" über den Fluss Neretva.

Das kath. Zentrum, Standort des beantragten Projekts

Blick auf die Altstadt von Mostar.

[Bilderrechte bei Clemens Plewnia (1,3) und flickr-Fotos von giuli (2,4); für die Fotos von flickr gelten folgende Rechte].

Bausteine des Projekts

Das Kernziel dieses Projektes ist es, jungen Menschen und jungen Familien in Mostar eine Lebensperspektive zu geben und damit vom Auswandern abzubringen. Neueste Erhebungen zeigen nämlich, dass die meisten jungen Leute ins Ausland emigrieren möchten.

Im Einzelnen sollen von justiceF folgende Projektbausteine umgesetzt werden:

(1) Tastaturschreiben und Computerkurse für Jugendliche und Frauen;
(2) Sprachkurse;
(3) Gruppenausbildung in Applikationen für den Einsatz von Informatiklösungen;
(4) Betreutes Internetcafé für die praktische Anwendung und den Erfahrungsaustausch;
(5) Unterstützung beim Aufbau der Ausbildungsstätte sowie die Einrichtung von ausreichend vielen PC-Arbeitsplätzen, sowie
(6) Ausbildung und Betreuung von einheimischen Ausbildungskräften wie Sprachlehrern, Fachlehrern Informatik und Projektleitern (so lange notwendig).

Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von etwa 25.000 Euro. Mit der Umsetzung des EDV-Bildungs-
zentrum ist mit Hilfe von Eigenmitteln von justiceF Schweiz bereits begonnen worden. Weitere Projektbausteine werden dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Unterstützung vorgelegt.

© 2024 Stiftung justiceF

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